Es gibt zahlreiche Hörsituationen , in denen auch der guthörende Mensch eine Lautsprecheranlage benötigt. Ist ein Vortrag in einem grösseren Raum anberaumt und die Distanz zum Redner entsprechend , ist die Verstärkung des Vorgetragenen mit Mikro, Verstärker und Lautsprecher eine Selbstverständlichkeit. Für Personen die aufgrund ihrer Schwerhörigkeit mit Hörsystemen versorgt sind , ergeben sich jedoch zusätzliche Schwierigkeiten, denn der Umgebungslärm, das Stühlerücken, das Husten und Tuscheln in der Nachbarschaft, der Raumhall oder die Rückkopplung der Lautsprecheranlage,…all das wird durch sein Gerät gleichsam verstärkt und führt zu einem wahren Lärmbrei in seinem Ohr.
Abhilfe schafft dann eine sog. Induktionsschleifenanlage die an die bestehende Anlage angekoppelt wird. Sie besteht aus einem zusätzlichen Verstärker, sowie einer Drahtschleife die im Raum in dem sich die schwerhörigen Personen befinden , verlegt ist. Dieser spezielle Verstärker speist dann die Audiosignale in die verlegte Drahtschleife ein, sodass sich innerhalb des umschlossenen Raumes der Schleife ein nicht wahrnehmbares und unschädliches Magnetfeld aufbaut, das im Rythmus der eingespeisten Stromsignale pulsiert.
Führt man dann in dieses aufgebaute Magnetfeld ein weiteres metallenes Objekt ein, induzieren sich in diesem diese Impulse im gleichen Rythmus. Hier kommt dann ein Bauteil des Hörgerätes ins Spiel, das sich T-Spule nennt( https://www.hoergeschaedigte.be/themen/t-spule/ ) und das in zahlreichen Hörgeräten existiert. Die T-Spule nimmt die Impulse der Drahtschleife auf, sodass sie im Hörgerät wieder in Audiosignale umgewandelt werden können . Vorteil: nur die Audiosignale der Quelle (in unserem Beispiel also des Vortragenden) erreichen das Ohr des Hörgeräteträgers. Alle Störgeräusche werden ausgefiltert.
Voraussetzung ist allerdings, dass die T-Spule des Hörgerätes „aktiviert“, d.h. funktionsfähig ist. Das ist Aufgabe des Hörgeräteakustikers, der diese Aktivierung in sekundenschnelle und kostenlos übernehmen kann. Und natürlich sollte der Raum, in dem eine Induktionsschleife liegt, entsprechend gekennzeichnet sein, damit der Hörgeräteträger weiß, dass er seine T-Spule nutzen kann.