
Mit der Benennung von Rob Beenders als neuen Minister, der u.a. für die Behindertenpolitik die noch auf föderaler Ebene gestaltet wird, zuständig ist, wird zum erstenmal in Belgien ein Politiker Minister, der selber eine Behinderung hat. Herr Beenders musste im Jahre 2018 seine bis dahin brillante Politikerkarriere unterbrechen, weil ihm seine Hörprobleme keine andere Wahl mehr liessen. Erst nach erfolgreicher Implantierung eines Cochlea Hörsystems konnte er erneut einen Beruf ausüben . Bis zu seiner Ernennung zum Minister für Verbraucherschutz und Chancengleichheit, war er für den australischen Hersteller von Hörsystemen COCHLEAR tätig.
Unmittelbar nach seiner Ernennung wünschte ihm HOB viel Erfolg . Gleichzeitig formulierte unsere Vereinigung drei Problemkreise, für die sie sich in der neuen Legislaturperiode eine Verbesserung erhofft:
-eine höhere Rückerstattungsquote der belgischen Sozialversicherung bei der Anschaffung von Hörgeräten . Bei immer besserer Technik werden gute Hörgeräte immer teurer, sodass die Eigenbeteiligung pro versorgtem Ohr schnell über 2000,-EURO steigen kann.
-eine Übernahme der Kosten der Implantation eines C.I.’s bei einseitigem schwerem Hörverlust (SSD -Single Side Deafness) mit gleichzeitigem Auftreten von Schwindel und Tinnitus. Tatsächlich interveniert die belgische Sozialversicherung nur bei zweiseitigem Hörverlust von mindestens 70 Dezibel (und leider auch nur für die Versorgung eines Ohrs) , sodass Betroffene alle Kosten gänzlich selber tragen müssen (mindestens 25000,-).
-das Ermöglichen von C.I. Implantationen für die deutschsprachige Bevölkerung in CIzentren der Nachbarländer. Tatsächlich ist jetzt jeder deutschsprachige Betroffene verpflichtet ,sich an eine der dafür anerkannten C.I.-Kliniken im Landesinnern zu wenden , wenn er sich für ein Implantat entscheidet. Aber schon bei der Erstanpassung und der Einstellung des Hörsystems werden Sprach- und Verständnistests durchgeführt , was bei Unkenntnis der französischen oder niederländischen Sprache alles andere als optimal ist.
HOB hofft, dass die persönliche Betroffenheit des neuen Ministers , für Aufwind bei der Lösung dieser Probleme führen kann.